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Vendor
folio · Agentur
Marion Voigt
Original language
German
Categories

Parteinummer 109

Gernot Häublein

Roman

Die Lebenslinien einer Handvoll Menschen kreuzen sich und führen mitten hinein in die deutsche Geschichte vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

Teil 1, ca. 320.000 Z.

Zwei Weltkriege und der Holocaust: Wie wurden einfache Leute zu Tätern, Opfern oder stillen Zuschauern der politischen Ereignisse? Am Beispiel dreier Familien aus dem fränkisch-bayerischen Raum zeichnet der Autor den Aufstieg des Nationalsozialismus nach bis hin zu Katastrophe und Untergang. Es sind die Türks, Roths und Fleischmanns, die als kleine Bauern und Beamte in der Provinz und in München vom Strudel der Umbrüche erfasst werden. Die Figur von Anton verbindet sie. Als Sohn eines konvertierten Juden und seiner evangelischen Frau liebt er die Bauerntochter Dora. Ihre Beziehung scheitert an antijüdischer Hetze und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, sie bekommen ein uneheliches Kind. Aus dem gleichen Dorf wie Dora stammt Karl, der als Student in München 1925 in die NSDAP eintritt – Mitglied Nummer 109. 

Teil 2, ca. 670.000 Z.

Während Karl eine bescheidene Karriere als Lehrer und Provinzfunktionär macht, treibt Anton in München zwischen Arbeitslosigkeit und beruflichem Erfolg auf ein persönliches Fiasko zu. Seine Tochter Alma lernt er nie kennen, seiner Frau verheimlicht er die jüdische Herkunft, als Direktor in Hitlers Künstlerhaus erstickt er unter einem Berg von Lügen und politischer Resignation. Ende 1939 nimmt er sich das Leben. Alma heiratet Karl, für den der jüdische Großvater seiner Frau und die Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung keinen Widerspruch darstellen. Obwohl untauglich meldet er sich Ende 1941 zum Kriegsdienst. Über das enttäuschte Vertrauen auf den »Endsieg« und die Entnazifizierung als Mitläufer hinaus beharrt er auf seinem Glauben an die NS-»Bewegung«.